Diese Arbeit beginnt mit der Frage, ob koreanische Deutschlerner, die Deutsch als Fremdsprache (DaF) erlernen, bei der Kommunikation in deutscher Sprache der gegebenen Gesprächssituation angemessen Deutsch gebrauchen. Selbst wenn ein Lerner beim ... Diese Arbeit beginnt mit der Frage, ob koreanische Deutschlerner, die Deutsch als Fremdsprache (DaF) erlernen, bei der Kommunikation in deutscher Sprache der gegebenen Gesprächssituation angemessen Deutsch gebrauchen. Selbst wenn ein Lerner beim Fremdsprachenerwerb gute lexikalische und grammatische Kenntnisse der Zielsprache erwerben konnte, kann es zu Kommunikationsschwierigkeiten in dieser kommen, die auf fehlende pragmatische Kompetenz oder Wissen zurückzuführen sind. Daher sollte ein Lerner beim Fremdsprachenerwerb auch pragmatische Kompetenz und Wissen erwerben, damit er der gegebenen Gesprächssituation angemessen in der Zielsprache kommuniziert. Deshalb wurden in dieser Arbeit typische Fehlertypen beim Gebrauch der deutschen Sprache bei koreanischen Deutschlernern untersucht und die Aspekte der Entwicklung ihrer pragmatischen Kompetenz bzw. ihres pragmatischen Wissens analysiert. Aufbauend auf diesem Ergebnis wurden ergänzenswerte Bereiche in der Deutschlehre mit Koreanern als Zielgruppe untersucht und für die derzeitige Lehre geeignete Bildungsvorschläge entworfen. Hierfür habe ich zunächst die deutsche Sprache der koreanischen Deutschlerner als Interlanguage definiert, die in den Übergangsphasen des Fremdsprachenerwerbs entsteht. Darüber hinaus wurde dies aus dem pragmatischen Aspekt behandelt, der sich eng auf dem Sprachgebrauch bzw. die Kommunikationsregel bezieht. Diesbezüglich werden die folgenden Fachbegriffe der Interlanguage Pragmatics (ILP) erörtert: Pragmatisches Wissen und Kompetenz, Pragmatischer Transfer, sowie Pragmatische Fehler bzw. Misserfolge. Sämtliche Begriffe wurden mithilfe der pragmatischen Theorie von Leech (1983) in die Bereiche soziopragmatischer Aspekt und pragmalinguistischer Aspekt unterteilt und verwendet. Weiterhin wurde zur Untersuchung der pragmatischen Merkmale unter verschiedenen Sprechakten die Ablehnung als Forschungsgegenstand ausgewählt. Die Ablehnung ist ein Sprechakt, der an sich das Gesicht (face) des Gesprächspartners bedrohen kann. Somit benötigt ein Sprecher bei einer Ablehnung hohe pragmatische Kompetenz, um das Gesicht des Gesprächspartners zu wahren und gleichzeitig höflich seine Absicht der Ablehnung mitzuteilen. Demnach versucht der Sprecher mithilfe verschiedener Anstrengungen (z.B. Abbitte, Vorschlag von Alternativen, usw.), die Ablehnung abzuschwächen. Aus diesem Grund wird die Ablehnung in der Regel wie ein komplexes Kontinuum verschiedenartiger Ablehnungsstrategien gebildet. Dies ermöglicht, dass verschiedene pragmatische Merkmale beobachtet und analysiert werden können. In diesem Aufsatz wurde ein mündlicher Discourse Completion Test (DCT) bei deutschen Muttersprachlern und koreanischen Deutschlernern durchgeführt, bei welchem die Versuchspersonen auf Deutsch die jeweiligen Situationen ablehnen mussten. Mithilfe des Tests konnten die im Sprechakt der Ablehnung auftretenden pragmatischen Besonderheiten der beiden Testgruppen verglichen werden. Anschließend wurden die typischen pragmatischen Besonderheiten der koreanischen Versuchspersonen analysiert, besonders der pragmatische Transfer und die pragmatischen Fehler bzw. Misserfolge, die eine fließende Kommunikation stören. Es war zu beobachten, dass koreanische Deutschlerner im Vergleich zu deutschen Muttersprachlern zunehmend die indirekte Strategie bevorzugten und im Allgemeinen innerhalb eines Sprechaktes mehrere Strategien verwendeten. Besonders bei der Nennung von Gründen einer Ablehnung, konnten große inhaltliche Unterschiede zwischen koreanischen und deutschen Teilnehmern festgestellt werden. Die koreanischen Befragten erklärten meistens ausführlich die Gründe für eine Ablehnung. Sie bezogen sich -0auch wenn abhängig von der entsprechenden Kommunikationssituation unterschiedliche Gründe angeführt wurden -0beispielsweise auf ihre Familie oder andere Menschen oder auf ihre Gesundheit. Solche Begründungen traten im deutschen Ergebnis selten auf. Außerdem erwähnten sie in manchen Situationen Ablehnungsgründe, die sich nicht in bestimmte Typen klassifizieren lassen, sondern eher kreativ sind. Solche sonstige Gründe wurden bei den koreanischen Teilnehmern mehr als bei den deutschen entdeckt. Darüber hinaus verwendeten koreanische Teilnehmer in derselben Situation bestimmte Strategien vermehrt oder machten Gebrauch von ganz anderen Strategien als die deutschen Teilnehmer (→ soziopragmatisch). Einige Antworten erscheinen deutschen Muttersprachlern unnötig oder seltsam oder sie empfinden sie manchmal als unpassend für die erläuterte Situation. An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass die Mehrheit der koreanischen Teilnehmer schon einmal in Deutschland war und mindestens einmal wie im DCT-Test im Gespräch mit einem Deutschen eine Anfrage oder Bitte abgelehnt hat. Aus diesem Grund wurde erwartet, dass sie der pragmatischen Regelung des Deutschen einigermaßen mächtig seien. Jedoch stellte sich heraus, dass die Art und Weise der Ablehnung, die im Koreanischen vorkommt, lediglich wörtlich ins Deutsche übersetzt und angewendet wurde, weil sie gute Sprachkenntnisse des Deutschen besaßen. Dadurch entstanden einige Antworten, die „nicht-abgelehnte Ablehnungen“ darstellen, weil die Äußerungsabsicht nicht einer Ablehnung gemäß vermittelt wurde. Zudem machten sie trotz guter Deutschkenntnisse Fehler bezüglich der Anredeform oder der Modalverben, die aus der bestimmten pragmatischen Absicht heraus verwendet wurden (→ pragmalinguistisch). Die Sprechhandlung ist je nach situationellem Kontext und den verschiedenen Variablen flexibel, weshalb keine festgelegte Art und Weise zur Ausübung dessen vorhanden ist. Wenn sich die Kommunikationsregeln in der Gesellschaft der Muttersprache, sich von denen der Zielsprache unterscheiden, wird eine fließende Kommunikation gestört. Daher besteht angesichts dessen ein Bedarf an pragmatischer Lehre. Die Ergebnisse des Tests zeigen dies auch. Dessen ungeachtet stellt DaF in Korea immer noch die Didaktik des Wortschatzes sowie der Grammatik in den Mittelpunkt und behandelt die pragmatische Kompetenz kaum. Laut Kasper (1997) sollte Fremdsprachenunterricht L2 Lernern die Möglichkeit bieten, in Unterrichtsräumen Kommunikation in der Zielsprache zu erfahren sowie verschiedene pragmatische Aspekte zu üben. Diesbezüglich sollten für koreanische Deutschlerner verschiedene pädagogische Bildungspläne erstellt werden, die es ihnen auch im Deutschunterricht ermöglichen, in der Zielsprache pragmatisches Wissen sowie Kompetenz zu erwerben und zu entfalten. ,韩语论文网站,韩语论文题目 |