In der vorliegenden Arbeit ist beabsichtigt, Anglizismen im Spiegel hinsichtlich Gebrauchshäugikeit und Klassifizierung, Wortart, verschiedener Motiven und Themen in ihrem zeitlichen Verlauf zu untersuchen. Englisch ist jetzt die wichtigste internati...
In der vorliegenden Arbeit ist beabsichtigt, Anglizismen im Spiegel hinsichtlich Gebrauchshäugikeit und Klassifizierung, Wortart, verschiedener Motiven und Themen in ihrem zeitlichen Verlauf zu untersuchen. Englisch ist jetzt die wichtigste internationale Sprache und die Kommunikationssprache der ganzen Welt. Anglizismen zeigen den Einfluss der englischen Sprache auf andere Sprachen.
Vor dem 19. Jahrhundert war der englische Einfluss auf das Deutsche noch gering und erst im 19. Jahrhundert begann der starke Einfluss. Im 20. Jahrhundert, nach dem zweiten Weltkrieg, hat sich der englische Einfluss aufgrund der wirtschaftlichen Hilfe der USA, sowie der politischen, wirtschaftlichen und militärischen Dominanz der USA und der wissenschaftlichen, technischen Entwicklung in den USA ständig verstärkt.
Der englisch-amerikanische Einfluss ist heute in fast allen Lebensbereichen innerhalb Deutschlands zu spüren. Anglizismen existieren nicht nur in der deutschen Gemeinsprache, sondern auch in der deutschen Umgangssprache.
Im Deutschen treten Anglizismen, im Vergleich zu anderen Sprachen, am häufigsten im Wortschatz auf. In der vorligenden Arbeit werden also nur äußeres Lehngut, Fremd- und Lehnwörter, Scheinentlehnungen und Mischkomposita behandelt.Die Form der Anglizismen kann wichtige Aussagen über Integration auf orthographischer, grammatischer und lautlicher Ebene in der deutschen Sprache ermöglichen.
Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass ein englisches Lehnwort einem Wort aus deutschem Wortmaterial vorgezogen werden kann. Hierbei lassen sich Entlehnungsmotive von Anglizismen in die folgenden drei Gruppen einteilen und diverse Beispiele für Verwendung von Anglizismen in unserem Korpus einordnen.
1. Funktionale Motive: Bedarf und Notwendigkeit, Internationalität 2. Stilistische Motive: Lokalkolorit, Fachkolorit, Sprachökonomie Auffälligkeit, Ausdrucksvariation 3. Emotionale Motive: Prestige der amerikanischen Leitkultur, Sozialkolorit Die vorliegende Untersuchung widmet sich der Analyse der lexikalischen Entlenungen aus dem Englischen (zur Abgrenzung des Untersuchungsgegenstands sind Begriffsbestimmung des Anglizismus und Kategorien der Anglizismen nach Entlehnungsarten). Aus der Analyse ausgeklammert bleiben innere Entlehnungen, Personennamen, geographische Namen, Namen von Parteien, Institutionen und Firmen, Warenzeichen, Musikgruppen, englische Titel von Büchern, Filmen, Musik- und Theaterstücken.
Als Materialgrundlage für diese Untersuchung diente, wie bereits erwähnt, das überregionale Nachrichtmagzin „Der Spiegel“. Aus „Der Spiegel“ wurden drei repräsentative Stichproben gewonnen, die sich auf die Jahrgänge 1988, 2000 und 2012 beschränken. Die Beschreibung der Entlehnung aus dem Englischen basiert auf statistischen Werten : der Mittelwert der relativen Häufigkeit, wobei der Wert die quantitative Seite repräsentiert.
Hinsichtlich Gebrauchshäufigkeit und Klassifizierung, Wortart, verschiedener Motive und Themen kommt man, wie bereits erwähnt, zum folgenden Ergebnis: Anhand des vorliegenden Untersuchungsmaterials läßt sich deutlich ein starker Einfluss des Englischen ablesen. Nach dem Resultat der Koporaanalyse erscheinen Anglizismen pro Seite mit 79.8%(im Jahr 1988), 86.7%(2000) und 97.8%(2012). Die Verwendungsfrequenz der Anglizismen pro Seite hat stetig zugenommen. Bezogen auf grammatische Wortarten stellen die Substantive (mehr als 90%) eine deutliche Dominanz gegenüber den anderen Wortarten (Verben, Adjektive) im untersuchten Zeitraum dar, weil die meisten Anglizismen im englischsprachigen Raum durch Innovationen im Bereich Technik und Ökonomie neu entstanden sind und so ins Deutsche übernommen wurden, da es keine entsprechenden Ausdrücke gab. Aber die Anzahl der entlehnten Verben und Adjektive verdoppelt sich im untersuchten Zeitraum. Dies bedeutet, dass die verwendeten Wortarten in Bezug auf Anglizismen vielfältiger werden. Bei den Vorfindlichkeiten der Anglizismen nach Entlehnungsarten wurden Mischkomposita durchschnittlich mehr als ca. 60% der Gesamtzahl an Typen im Jahr 1988 und 2000 aufgefunden. Auch Fremd-/Lehnwörter gab es durchschnittlich mehr als ca. 30% im selben Jahr. Im Jahr 2012 war aber die Zahl der Fremd-/Lehnwörter (49.9%) ein bisschen höher als die der Mischkomposita (47.5%). Dieses Ergebnis verdeutlicht, dass die meisten Anglizismen in ihrer ursprünglichen Form oder nur leicht verändert und in Kompositionsform in die deutsche Sprache integriert wurden. Einige treffende Beispiele nach verschiedenen Motiven sind 1) Hippie, Manager, Software/Twitter, Follower, Apps usw. nach funktionalen Motiven, 2) Rock, Hiphop, U.S.Army, College/Hardliner/Baby (Säugling /Kleinkind), Deal (Handel/Geschäft), Job (Gelegenheitsarbeit/Stelle) /Kick-back-Zahlungen/Sponsor (Geldgeber/Gönner/Förderer) nach silistischenen Motiven, 3) FEEL LITE SHOW STYLE/Teenager nach emotionalen Motiven. Die Kopora wurden in 5 Bereiche – Innen- und Außenpolitik, Wirtschaft und Finanzen, Gesellschaft und Kultur, Wissenschaft und Technik, Sport – eingeteilt. Die Untersuchung ergab, dass die Verwendung englischer Wörter im Deutschen je nach Sachbereichen unterschiedlich ausfällt. Bemerkenswert ist, dass ein Ansteig des Anglizismengebrauchs in zwei Themenfeldern – Gesellschaft und Kultur, Wissenschaft und Technik –zu verzeichnen ist.
Die Zunahme der Anglizismen erfolgte in den Jahren 1950/1980 um 0.55/pro Seite (Yang 1990: 27), während 1988/2012 ein Wachstum der Anglizismenzahl um 4.14/pro Seite festzustellen war. Für die Vergleiche wird der Untersuchungswert von Wenlaing Yang (1990) „Anglizismen im Deutschen“ verwendet.
Die Anglizismen im Untersuchungsmaterial haben sich zumeist den deutschen Flexionsregeln angepaßt. Die meisten Verben und attributiv gebrauchten Adjektive werden ausnahmslos wie deutsche ‘heimische’ Wörter flektiert. Die substantivischen Anglizismen folgen auch den deutschen Deklinationsparadigmen und das Genus der Anglizismen im Korpus stimmt in den meisten Fällen mit der Genusangabe der deutschen Wörterbücher überein.
Als Weltsprache und ‘Motor’ der Globalisierung wird Englisch zweifellos weiter zunehmend in der deutschen Sprache auftreten. Aufgrund der Integration wird aber die deutsche Sprache durch die Anglizismen nicht im Sprachsystem beschädigt. Die deutsche Sprache gewinnt durch die Anglizismen-Verwendung eher an Ausdruckskraft und Stilmöglichkeit und wird dadurch bereichert.
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